Neuroplastizität als Motor für positive Effekte von Musikinterventionen bei Kindern mit Entwicklungsstörungen
DOI:
https://doi.org/10.47513/mmd.v15i4.937Schlagworte:
Music interventions, neuroplasticity, autism spectrum disorders, cochlear implant, infantile cerebral palsyAbstract
Das Potenzial, Musik zu machen und zu genießen, ist beim Menschen genetisch verankert und stellt eine wichtige Ressource für Freude und Lebensqualität bei Kindern und Jugendlichen mit neurologischen Entwicklungsstörungen wie Autismus-Spektrum-Störungen, Hörstörungen oder zerebralen Lähmungen dar. Kinder mit Autismus-Spektrum-Störungen lernen durch musikalische Interventionen eine bessere Selbstkontrolle und Aufmerksamkeitssteuerung, sie werden in ihren Kontakt- und Kommunikationsfähigkeiten gefördert. Bei Kindern mit Cochlea-Implantaten kann das Musiktraining langfristig nicht nur die Musikwahrnehmung, sondern auch die Sprachwahrnehmung verbessern. Schließlich kann das Erlernen eines Musikinstruments und die damit verbundene sensomotorisch-auditive und emotionale Integration Kindern mit infantiler Zerebralparese helfen, ihre feinmotorischen Fähigkeiten, aber auch ihre emotionale Stabilität zu verbessern. Aufgrund der zahlreichen positiven Ergebnisse (wenn auch häufig in Studien mit kleinen Zahlen und geringer Qualität) plädieren wir für den verstärkten Einsatz von Musikintervention durch qualifizierte Musiktherapeuten in der Kinderneurologie und deren begleitende wissenschaftliche Evaluation.
Stichworte: Musikinterventionen, Neuroplastizität, Autismus-Spektrum-Störungen, Cochlea-Implantat, infantile Zerebralparese