Eine Untersuchung der Thermomuster bei Gitarristen, die ein musikerspezifisches Übungsprogramm durchführen

Abstract

Viele Musiker leiden im Laufe ihrer Karriere unter muskuloskelettalen Beschwerden.  Diese Beschwerden werden als leistungsbezogene muskuloskelettale Erkrankungen (PRMDs) bezeichnet. Mit Hilfe von Trainingsprogrammen kann PRMDs vorgebeugt werden. Übungsprogramme zielen darauf ab, die Muskeln der oberen Gliedmaßen und die Stützmuskulatur von Musikern zu kräftigen, wodurch die Haltungskontrolle während des Auftritts korrigiert und verbessert und somit PRMDs verhindert werden können.  In dieser Studie wurde ein musikerspezifisches Trainingsprogramm von Gitarristen angewandt. Zur Beobachtung und Überwachung der Wirkung des Programms wurde die Wärmebildtechnik eingesetzt. Es wurden thermische Daten von 14 Gitarristen gesammelt, die ihr Instrument mindestens 7 Stunden pro Woche spielten. Während sie spielten wurden  die Daten am Trapezius, an der Schulter, am Oberarm, am Unterarm, am Handgelenk und an den Fingern über einen Zeitraum von 20 Minuten gesammelt, Die Teilnehmer folgten dem Übungsprogramm über einen Zeitraum von 6 Wochen, wonach der Prozess der thermischen Datenerfassung erneut durchgeführt wurde. Während die bisherigen Studien, in denen Musiker mit Hilfe von Wärmebildern untersucht wurden, meist thermische Asymmetrien beobachteten, wurden bei dieser Arbeit auch die absoluten und relativen Temperaturveränderungen im Zeitablauf, sowohl vor als auch nach dem Übungsprogramm, untersucht.

Die Ergebnisse zeigen, dass eine der wichtigsten und beständigsten Auswirkungen des musikerspezifischen Übungsprogramms die Verringerung der thermischen Asymmetrien im Schulterbereich war. Dies deutet darauf hin, dass das musikerspezifische Training hilfreich sein könnte, um die Auswirkungen von PRMD bei Gitarristen zu vermeiden oder zu verringern.

Schlüsselwörter: Infrarot-Thermografie, Bewegungsapparat, Instrumentalist, Gitarristen, thermische Muster, Übungsprogramm