Das Rätsel von Tschaikowskys Krankheit und Tod: Eine epistemologische und historische Perspektive

Autor/innen

  • Eva Cybulska independent scholar

DOI:

https://doi.org/10.47513/mmd.v16i1.915

Schlagworte:

Tchaikovsky, cholera, arsenic poisoning, Pathétique symphony

Abstract

Pjotr Iljitsch Tschaikowsky (1840-1893), ein gefeierter russischer Komponist, starb am 6. November in St. Petersburg unerwartet nach kurzer Krankheit. Nur neun Tage zuvor hatte er die Uraufführung seiner letzten Sinfonie dirigiert und schien bei guter Gesundheit zu sein. Zu dieser Zeit herrschte in der Stadt eine Cholera-Epidemie, und der behandelnde Arzt gab als Todesursache "Cholera-Infektion" an. Der plötzliche und unerwartete Tod einer berühmten Person kann Anlass zu verschiedenen Verschwörungstheorien geben, und kurz nach dem Tod des Komponisten begannen Gerüchte über einen Selbstmord zu kursieren. Es gibt jedoch keine Beweise dafür, dass er durch seine eigene Hand starb oder dass die Sinfonie Pathétique sein "musikalischer Abschiedsbrief" war. Der Tod durch Cholera ist in der Regel eine Folge schwerer Dehydrierung, aber Tschaikowsky erhielt keine Behandlung zur Wiederherstellung von Flüssigkeit und Elektrolyten. Darüber hinaus könnte sein Immunsystem durch den Verlust seiner geliebten Mutter in der Kindheit, die Vernachlässigung durch seine enge Freundin und Gönnerin Nadeschda von Meck und den kürzlichen Tod mehrerer enger Freunde geschwächt gewesen sein. Nach dem heutigen Stand des medizinischen Wissens und der Praxis starb Tschaikowsky an Cholera, ohne dass eine angemessene medizinische Behandlung erfolgte.

 Stichworte: Tschaikowsky, Cholera, Behandlungsfehler, Selbstmord, Sinfonie Pathétique.

Autor/innen-Biografie

Eva Cybulska, independent scholar

independent scholar

Veröffentlicht

2024-01-26

Ausgabe

Rubrik

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