Ausgewählte zeitgenössische Verfahren der Musiktherapie in der Psychiatrie

Autor/innen

  • Gitta Strehlow Hamburg University of Music and Drama

DOI:

https://doi.org/10.47513/mmd.v15i4.935

Schlagworte:

Music Therapy, Psychodynamic, Improvisation, Rupture and Repair

Abstract

Die musiktherapeutische Arbeit im Rahmen eines psychotherapeutischen Verständnisses hat in der Psychiatrie eine mehr als 50-jährige Tradition. Dieser Übersichtsartikel beginnt mit dem psychodynamischen Ansatz der Musiktherapie mit seiner freien musikalischen Improvisation, die komplexe Zusammenhänge hörbar macht. Ein Update zur Musiktherapie für Erwachsene im psychiatrischen Kontext wird mit einigen ausgewählten Ergebnissen aus der Wirkungs- und Prozessforschung gegeben. Psychiatriepatienten schätzen das gemeinsame Musikerlebnis und den positiven Einfluss auf die Stimmung als Stärken der Musiktherapie. Die Prozessforschung betont vor allem das Potenzial der Improvisation durch musikalische Einstimmung und Synchronisation. Die Erkenntnis, dass Beziehungen auch durch unvermeidliche Fehlanpassungen gekennzeichnet sind, hat in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen und zu dem Konzept der Allianzbrüche geführt. Schwierigkeiten, die in der therapeutischen Beziehung auftreten, wie z.B. Unstimmigkeiten, werden nicht als Hindernisse, sondern im Gegenteil als Chancen für Veränderungen gesehen. Im letzten Abschnitt dieses Artikels wird das aktuelle Psychotherapiekonzept der Allianzbrüche anhand eines Fallbeispiels in Bezug auf die Musiktherapie erläutert. Abschließend werden zukünftige Forschungsfelder beschrieben.

Stichworte: Psychodynamische Musiktherapie, Synchronisation, Allianzbrüche

Veröffentlicht

2023-10-30