Eine Synopse musikbasierter Interventionen in der MusikMedizin: Definitionen, Standards, Forschung, Anwendungen, mit besonderem Schwerpunkt auf Angst, Schmerz und Stress
DOI:
https://doi.org/10.47513/mmd.v15i4.966Schlagworte:
music based interventions, MusicMedicine, anxiety, painAbstract
MusicMedicine beschreibt den Einsatz von medizinisch-funktionaler Musik, heute als musikbasierte Interventionen bezeichnet, die auf der Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse therapeutische Verbesserungen in medizinischen Bereichen fördern. In den Bereichen Prävention, Therapie, Rehabilitation, Gesundheitsförderung, Leistungssteigerung, Verhaltensmanagement und vielen anderen Bereichen kann der Nutzen der Musik gleichzeitig zur Kostensenkung beitragen. Etablierte Standards in Ausbildung, Forschung und Anwendung sichern die Zuverlässigkeit, Gültigkeit und Reproduzierbarkeit von Methoden, Konzepten, Ergebnissen und therapeutischen Wirkungen. Zu diesen Standards gehört die Definition von intervenierenden Variablen, wie z. B. die verwendeten musikalischen Stimuli, sowie von beitragenden oder interferierenden Variablen, wie z. B. spezifische klinische Settings oder soziokultureller Hintergrund. Wo immer möglich, sollten in Studien und Therapieschemata Musiktherapeuten einbezogen werden. Traditionell wissen ausgebildete Ärzte viel über Medizin und sind vielleicht musikbegeistert, haben aber in der Regel kein musiktherapeutisches Fachwissen. Gleichzeitig verlangen musikmedizinische Forschungen nach interdisziplinären und multimodalen Ansätzen mit gemischten Methoden und einer gründlichen biostatistischen Planung und Analyse. Seit 1982 hat die MusikMedizin, wie sie von der Internationalen Gesellschaft für Musik in der Medizin ISMM e.V. ins Leben gerufen wurde, eine Brücke zwischen Musiktherapie und traditioneller medizinischer Wissenschaft geschlagen und zu einer soliden Partnerschaft geführt, die die heutige Praxis der integrativen Medizin beeinflusst. Veröffentlichungen von Studien über musikbasierte medizinische Interventionen sollten vorzugsweise eine Audiodatei der in der durchgeführten Sitzung verwendeten Musik enthalten.