Musikhören zur Verringerung der Intensität von agitiertem Verhalten nach schwerer erworbener Hirnverletzung: Eine experimentelle multi-case Studie

Autor/innen

  • Lena Aadal
  • Søren Vester Hald
  • Ulla Johanna Setterberg
  • Lars Ole Bonde

DOI:

https://doi.org/10.47513/mmd.v13i1.815

Abstract

Agitiertes Verhalten nach einem Schädel-Hirn-Trauma tritt häufig auf und kann bei Patienten und Personal zu einer Verletzungsgefahr führen. Solche Verhaltensweisen verschlechtern die Rehabilitationsergebnisse.  Diese  Fallstudie untersucht das vom Personal verabreichte Hören von präferierter Musik als Intervention zur Reduzierung  agitierten Verhaltens während der subakuten Rehabilitation. Die Studie umfasste sieben Patienten 

(6♂/1♀, im Alter von 21-74 Jahren) mit agitiertem Verhalten und einer schweren erworbenen Hirnschädigung unterschiedlicher Ätiologie. Die Intervention beinhaltete 15 Minuten bevorzugte Musik aus einer individuellen Playlist, die in Zusammenarbeit zwischen einem Angehörigen, einem Musiktherapeuten und dem Personal der Rehabilitationsklinik erstellt wurde. Vor und nach der Intervention  wurden Agitated Behavior Scale (ABS)-Scores, Blutdruck- und Herzfrequenzmessungen durchgeführt. Es wurden ein zweiseitiger t-Test und visuelle Analysen durchgeführt. Die Ergebnisse legen nahe, dass das Hören von

personalisierte Wiedergabelisten mit bevorzugter Musik mit einem unterstützenden Intensitätsprofil die Intensität des agitierten Verhaltens nach einer erworbenen Hirnverletzung in der subakuten Phase verringert. Darüber hinaus könnte die Intervention des Musikhörens zu einem reduzierten Puls beitragen. Aufgrund der geringen Stichprobengröße und der wenigen Messungen werden weitere Untersuchungen zur Unterstützung der Hypothese empfohlen. Da das Musikhören jedoch eine einfach durchführbare, kostengünstige Intervention ohne offensichtliche Nebenwirkungen ist, kann sie als Ergänzung zur üblichen Behandlung betrachtet werden.

Keywords: Erworbene Hirnverletzung, Neuro-Rehabilitation, agitiertes Verhalten, Musiktherapie, nicht-pharmazeutisch

Autor/innen-Biografien

Lena Aadal

RN, Ph.d. Head of clinical nursing research,

Assistant professor, Hammel Neurorehabilitation and

Research Centre, Department of Clinical medicine, Aarhus

University

Søren Vester Hald

Music therapist, PhD Aalborg

municipality, The Region of northern Jutland and Aalborg

University

 

Ulla Johanna Setterberg

Music Therapy and Psychology, MA Neurocenter Østerskoven and external lecturer, Aalborg University

Lars Ole Bonde

Professor (retired), PhD, music therapist DMTF, clinical supervisor. Aalborg University, Dept. of communication and psychology/Center for Research in Music and Health, The Norwegian Academy of Music.

Veröffentlicht

2021-01-23

Ausgabe

Rubrik

Full Length Articles